Philipp Jakob Freiherr von Frank

Philipp Jakob Freiherr von Frank         *1.4.1746 – +12.10.1789

Freiherr von Frank, Geheimrat und Bankier, entstammte einer einflussreichen und begüterten Familie. Er war verheiratet mit Freiin Marie Frederike Wilhelmine von Turckheim und stammte aus Straßburg. Aus seinem Leben ist nicht viel bekannt, außer dass er im Jahre 1780 in den Reichsadelstand erhoben wurde und 1783 bei einer Versteigerung in Tübingen  vom Ritterkanton das Schloßgut in Leinstetten erwarb, zusammen mit den beiden Dörfern Bettenhausen und Leinstetten und dem  Burgstall Lichtenfels.

Obwohl sich Pfarrer und Gemeinde gegen einen protestantischen Ortsherrn aussprachen, bekamen die schon immer katholischen Orte einen protestantischen Besitzer, der 1785 in die Reichsritterschaft Kanton am Neckar, Schwarzwald und Ortenau aufgenommen wurde.

Einfluß auf die Dörfer Bettenhausen und Leinstetten

Freiherr von Frank hat sich sehr um sein Leinstetter Gut bemüht und mit Hilfe seines Obervogtes befreite er die Bürger gegen 2 Gulden von den Frondiensten und gab das Schloßgut an 30 Bürger in Pacht. Durch die intensiven Baumaßnahmen die er veranlasste, gab er vielen Einheimischen Arbeit und Brot. Er bewohnte das Schloß mit seiner Familie in den Sommermonaten und die gesamte Anlage wurde durch seine Initiative wesentlich verschönert.

Doch leider verstarb er bereits am 12. Oktober 1789 und seine Frau kehrte nach Strasbourg zurück. Dort wurde ihr Bruder im Jahre 1793 zum Bürgermeister gewählt und war in einflußreicher Stellung. Sie heiratete später in 2. Ehe den adligen Philippe-Gaétan Mathieu de Faviers. Diese Familie besaß im Norden von Strasbourg das Schloß Pourtalès, das heute noch existiert und ein nobles Hotel ist.

Im Schloß finden wir auf einem Fenster das Wappen der Familie von Frank.

Zu der Bestattung des Freiherrn von Frank gibt es viele Überlieferungen. In der „Chronik zu Leinstetten“ aus dem Jahre 1816, aufgeschrieben vom evangelischen Pfarrer Friedrich August Köhler aus Marschalkenzimmern, ist vermerkt:

„1789 in den ersten Tagen des Oktober war er abermals nach Leinstetten gekommen, um in dieser ländlichen Stille von einem neuen Krankheits-Anfalle zu erholen; bekam aber einen Schlagfluß, u. starb den 12. Oktober unerwartet schnell u. erst 42 ½ Jahre alt.

Weil sich im Schloßgarten, als man kaum 1 ½ Fuß tief gegraben hatte, die Öffnung schon mit Wasser anfüllte, so wurde in Eile an dem Bergabhange auf der Südseite des Dorfes eine Gruft ausgemauert, u. sein Leichnam unter einem großen Volkszulaufe daselbst beigesetzt, nachdem Herr Pfarrer M. Werner von Fürnsal unter freiem Himmel eine Grabrede gehalten hatte. Er hinterlies nur 2 Töcher, mit welchen seine Gemahlin 2 Tage darauf nach Strasburg abreiste, u. dort nachher den französischen ArmeeCommissair Mathieu Favrier geheiratet hatte.“

Es war das Jahr des Beginns der französichen Revolution.

Ursprünglich führte vom Schloß eine Pappelallee zu dieser Gruft und noch heute erinnert sie mit dem Grabmal, gegenüber der Schloßanlage im Gewann Schloßauchtert, – am sogenannten Pappelberg – an den früheren Rittergutsbesitzer Phillipp Jakob Freiherr von Frank.

Autor: Fritz Peter
Veröffentlicht am: 30. März 2018

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