Wie vor 474 Jahren wurde zum Gedenken an Hans Marx II. von Bubenhofen und seiner Ehefrau Katharina von Rechberg, ein Gottesdienst in der Kirche in Leinstetten gefeiert.
Fritz Peter zelebrierte die Feier und Katrin Marte begleitete die Lieder auf dem Akkordeon.
Die Kinder des Kindergartens und der Grundschule Leinstetten mit ihren Betreuerinnen und Lehrerinnen hatten sich, wie auch viele Einheimische, zu dieser Feier eingefunden.
Vor fast 500 Jahren lebte Hans Marx II. von Bubenhofen, Herr zu Leinstetten, in unserem Dorf. Er war gerade ein Jahr verheiratet, als bei der Geburt des ersten Kindes seine Frau und das Baby starben.
In seiner Verzweiflung und Traurigkeit plante er eine Pilgerreise auf dem Jakobusweg nach Santiago de Compostela. Diese Reise war zu damaligen Zeiten sehr gefährlich. 1800 km, ob zu Fuß oder mit dem Pferd, wäre heute kaum vorstellbar.
Leider kehrte er von dieser Reise nie zurück und man weiß auch nicht, wo er gestorben ist. Vor seiner Abreise schrieb er vor vielen Zeugen in Horb ein Testament. In diesem stiftete er das Heiratsgut seiner Frau als materielle Unterstützung für arme Kinder aus Leinstetten und Bettenhausen mit einem Spital „Zum hl. Geist“. Außerdem veranlasste er den Neubau der Pfarrkirche.
Weiter verfügte er, dass jedes Jahr am Montag nach dem Dreifaltigkeitssonntag eine Totengedächtnisfeier für ihn und seine Frau Katharina zu ihrer Seelen Heil stattfinden soll. Aus dieser Verpflichtung entwickelte sich der heutige Brottag. Hans Marx von Bubenhofen kehrte von seiner Reise nie mehr zurück, aber sein Vermächtnis und seine Stiftung gibt es immer noch.
Nachdem das Brot gesegnet wurde, verteilten Gerlinde Haibt, örtliche Spitalpflegerin, und ihre Helferinnen das Brot an die Kinder und die anwesenden Erwachsenen.
Im Anschluss an das Gedenken trafen sich die die Gemeindemitglieder zu einem gemeinsamen Frühstück im Spitalsaal. Gerlinde Haibt bedankte sich bei allen Helferinnen und Helfern, welche jedes Jahr dazu beitragen, diese Feierlichkeit begehen zu können.