Jahreswechsel 2024 – 2025

Ein interessantes DienstagsWanderer-Jahr ist zu Ende.

Und?

Vier Dinge kommen im Leben nie mehr zurück:

Die Tage, die du erlebt hast: Es waren 48 Tage an denen sich die rüstigen Rentner getroffen haben. Stets per Handschlag mit Blickkontakt begrüßt. Wobei beides ganz unterschiedlich ausfiel. Fingerquetschungen und Schulterluxationen nicht ausgeschlossen.

Die Erfahrungen, die du gemacht hast: Erfahren musste man wie nahe Freud und Leid beisammen liegen. Neben grandiosen Unternehmungen wie zum Beispiel der Besuch im Europaparlament in Straßburg traf man sich auch auf Friedhöfen um sich von zwei Kameraden und der Frau eines Kameraden zu verabschieden.

Die Worte, die du gesprochen hast: Na ja, die sind nicht immer jugendfrei, bei weitem nicht einmütig, schon gar nicht eintönig. Oder gar leise, nein, das geht gar nicht. Sei es dem altersbedingten zunehmenden Hörverlust oder der Durchsetzung der eigenen Meinung geschuldet, egal.

Die Chancen, die du versäumt hast: Chancen, das war früher. Versäumt? Nichts was man bedauern müsste. Höchstens die Nachmittage, die der eine oder andere DienstagsWanderer wegen sonstiger Termine oder wegen Krankheit ausfallen lassen musste.

Und schon ist das Jahr 2025 angebrochen. Traditionell wurde es mit dem Jahresessen in der Schloßbrücke begonnen. Traditionell waren natürlich auch die Frauen eingeladen. Fast in Traumschiffmanier wurden die leckeren Speisen serviert, es fehlten nur die Wunderkerzen. So verbrachte man einen wunderschönen, freundschaftlichen Abend bei dem wiederum traditionell öfters die Plätze getauscht wurden um sich zu unterhalten. Warum ausgerechnet an Bernds Tisch plötzlich ein enormer Frauenüberschuss zu Stande kam, ist unerklärlich. Sei’s drum, das DienstagsWanderer-Jahr hatte hervorragend begonnen.

Und lückenlos wurden auch im neuen Jahr zahlreiche Wanderungen durchgeführt und wurde zünftig eingekehrt. Sei es in der Tankstelle Betzweiler, in der Linde Oberiflingen, im Sportheim in Glatten oder auch heimatnah in der Leinstetter Linde bei Sieglinde.

Auch bei wunderschönen privaten Festle durfte gefeiert werden.  18 Mann in Lothars guter Stube, da musste sein Patenttisch schon bis auf die letzte Platte verlängert werden. Von Elsa verwöhnt mit allerlei Köstlichkeiten, vom Kuchen bis zum Käse, vom Kaffee bis zum Viertele, verbrachte man unterhaltsame Stunden. Zu guter Letzt wurden sogar noch einige Lieder gesungen.

Bei Bruno waren die Tische etwas kleiner, die Stube von Walde und Erwin aber genau so gemütlich. Das Angebot am Kuchenbuffet von Agnes überwältigend. Erstaunlich, da doch Bruno sonst nicht müde wird, beim Einkehren über die “Kaffeetanten“ zu lästern. Trotzdem wurde gerne zugegriffen, Kaffee getrunken und nahtlos zum Bier und Wein übergegangen. Zur Stärkung kam dann der doppelte LKW mit ABS. Doppelt für zwei, LKW für Leberkäswecken, ABS für a bisle Senf. Weggeputzt, nachgeschwenkt, gerne wieder.

Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt…

Die erste Märzwoche war die Fasnetswoche und wie immer trafen sich die DienstagsWanderer zwanglos beim Narrensprung in Bettenhausen. Sonja und Franz luden vor dem Umzug zum  Sektempfang ins sonnenüberflutete Gärtle ein. Irgendwie scheint das Jahr 2025 zum Festjahr zu werden.

Weiter ging’s in der zweiten Woche. Die offizielle Wandertour wurde auf den Donnerstag verschoben, da an diesem Tag “Karl der Große“ die Kameraden zur 75 ziger Feier in die Schloßbrücke eingeladen hatte.

Ganz ausfallen lassen wollte man aber die Dienstagstour dann doch nicht. Für freilaufende Wanderer wurde als Ziel ein “Bierle am Turm“  in Mettstett angesagt. Ja und es war herrlich an der Seitenwand der Blockhütte im Windschatten zu sitzen, die Aussicht hinüber in den Schwarzwald oder rüber zur Schwäbischen Alb zu genießen. So saß man beim im Mikro aufgewärmten Bier oder kühlem Weinschorle entspannt mit angenehmer Unterhaltung zusammen. Auch Walter und Aloisia gesellten sich noch dazu. Bei Einbruch der Dämmerung kam der Vorschlag, in die Hütte umzuziehen, eine Flasche Wein zu …

Na ja, sämtlich Regale wurden durchsucht, die Schubladen durchwühlt, alle Kartons wurden geöffnet. Walter stieg unter  Lebensgefahr die Himmelsleiter hinauf zum Depot, aber nirgends war eine Flasche Wein zu finden. Aloisia wurde dann losgeschickt, um im Wanderstüble einen Roten zu holen. Nein, nicht mit dem Auto, zu Fuß. Lothar hatte dann schon die Idee, sein Auto zur Verfügung zu stellen, aber halt a bisle sehr spät. So saßen die Kameraden eine halbe Stunde vor leeren Weinkelchen, unterhielten sich mit trockenen Kehlen und ließen sich vom Heizstrahler die Frostbeulen auftauen.

Dann war sie endlich da, die Weinkönigin mit der Flasche Durbacher. Durch die bis auf den letzten Platz gefüllte Hütte schallte ein Prosit nach dem anderen. Gut, die meisten Plätze waren mit Schachteln, Kisten und sonstigem Gerümpel belegt, sodass gerade noch die drei dem Aufruf gefolgten DienstagsWanderer eine Sitzgelegenheit fanden. Flasche leer, hinaus in den strömenden Regen, schee war’s.

Donnerstag, 13. März

Die offizielle Wochentour führte linksseitig an der Glatt entlang. In Bettenhausen ein kleiner Anstieg bis zum Abzweig “Schnecken-Panorama- Wanderweg “. Ein Erlebnis ganz besonderer Art. Knietiefe Fahrspuren, gefüllt mit dem morgendlichen Regenwasser und ein Mittelstreifen, der fast nicht begehbar war.

Die Sonne beleuchtete das tief unter den Wanderern gelegene Bettenhausen. Vom Hofgut Schäfer hallte ein Urschrei die kahlen Hänge herauf. Fasziniert von der grandiosen Aussicht mussten immer wieder Stopps eingelegt werden. Der Weg wurde zum Pfad, der letztendlich in die Riesensteige mündete. Geschafft. Bruno hat sich noch etwas Anfeuerholz eingesammelt.

Bruno der Ästesammler.

Flugs wurde die Talseite gewechselt und wieder mal bei Schäfers Kraft getankt. Was für ein Service, Getränke und ein Eimer mit heißem Wasser,  damit die älteren Herren ihr Bier stauchen konnten. Perfekt. Danke an Franz.

Weiter ging’s entlang des Bettenhausener Biotops und dann kam der schweißtreibende Aufstieg zur Ruine Lichtenfels. Auch dabei genoss man die herrlichen Ausblicke hinunter ins Tal.

Letzte Station: Schloßbrücke. Karl hatte für die  Kameraden reserviert und zum Wurstsalatessen eingeladen. Hervorragend. Beim Chef persönlich durfte man zwischen Straßburger, schwäbischem oder europäischem wählen. Prima. Das erste Bier war schnell getrunken und schon wurde serviert. Große Türme auf großen Tellern, sogar für das Auge eine Freude.

Guten Appetit

Ungewöhnliche Stille kehrte ein. Vesperzeit. Der Hunger gestillt, die Backen leer, es wurden Lieder angestimmt. Erst zögernd, in zig Tonlagen, dann Abbruch und endlich stimmungsvoll. Oder war es der Wein? Bestimmt, denn nach zwei Viertele sind Männerstimmen einfach kräftiger!? Als kleines Dankeschön wollten die Sänger sich zum Abschluss ein Deißenbauerachtele gönnen. Am Stammtisch für Tom kein Problem, aber unten im Gastraum, dreifache Wegstrecke, 0,40 HM im Auf- und Abstieg, nein, da musste es schon ein Viertele sein. Überredet. Was soll’s. Ein schöner Nachmittag ging zu Ende. Der Dank wird Karl nachschleichen und ihn hoffentlich bald erreichen.

 

 

 

 

Eine Antwort auf „Jahreswechsel 2024 – 2025“

  1. Danke Gerhard für diesen schönen Beitrag.
    Bin ganz schön stolz, ab und an dabei sein zu (dürfen) können.
    Ein wunderbarer Rückblick der nur schöne Erinnerungen weckt.

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