Wer schnell gehen will, geht allein. Wer weit gehen will, geht in einer Gruppe – und wer Spaß haben will, geht mit den DienstagsWanderern wandern!“ Und einkehren.
Dienstag, 17. Dezember 2024
Und das waren am Dienstag 24 gestandene Männer. Nach langer Terminsuche hatte es endlich gepasst. Joachim Humm von den Senioren aus Marschalkenzimmern lud die DienstagsWanderer aus Leinstetten und Bettenhausen, zu denen seit vielen Jahren auch Kameraden aus Mettstett, Glatten, Freudenstadt, Fürnsal, Mühlheim und Stuttgart zählen, zu einer Tour rund um das Dorf ein. Es wurde gebeten, Handy, Kompass und Wanderkarte mitzunehmen, denn kleine, nicht so ernst gemeinte Zweifel bestanden schon, ob der gebürtige Bettenhausener sich wohl wirklich gut im Gelände auskennt oder ob man die Nacht irgendwo im verwunschenen Dobeltal bei der Hex verbringen muss. Besorgniserregend war natürlich seine schriftliche Bitte um Mitnahme von warmer Kleidung und Verpflegung. Typisch Humm! Erfreulicherweise standen trotzdem 24 mutige Männer am Start.
Bravo. Bei idealem Wanderwetter ging es entlang der Rosenstraße hinaus auf die Felder. Ein kleines Stück auf dem Radweg Richtung Dobeltal, dann “Gott sei Dank“ links hinauf zum in den Hecken versteckten Dorfbrunnen oder vielleicht eher Cholera-Brunnen.
Eigentlich ein idealer Ort um einen Kasten Bier oder eine Flasche Willi zu verstecken. Enttäuscht folgte man dem Wanderführer hinaus ins Blumentäle. Herrlich ging es dahin, die wärmende Sonne genießend. Aha, oben am Waldrand Frau, Mann, Hund. Getränkestation? Nein, aber immerhin durfte man dem Leinstetter Baron Freiherr Edwin von Podewils und seiner Frau “Hallo“ sagen.
Vermutlich extra angereist um die Wanderer anzufeuern. Wehmütig wurde zum ehemaligen Gasthaus Waldeckhof hinübergeschaut, in dem früher öfters eingekehrt wurde. Geschlossen. Früher wurde Baisinger Bier dort ausgeschenkt und klar, dass der Baisinger Bruno, bevor er in Leinstetten um Asyl gebeten hat, dort die eine oder andere Halbe genossen hat. Es folgte ein kleiner Anstieg hinauf zum höchsten Punkt der Stadt Dornhan. Perfekt, eine Rundumsicht, fast wie auf der Zugspitze. Also fast.
Auf einer Panoramatafel waren die markantesten Punkte beschrieben. Mancher sah den Mont Blanc, mancher den Rottweiler Turm, obwohl er von den Hecken verdeckt war, mancher die Windräder von Simmersfeld, obwohl auch sie sich im Dunst versteckt hatten. Die Zimmerner Kameraden gaben sich alle Mühe, ihren Gästen möglichst viel zu zeigen, sie über dies und jenes zu informieren. Im Ort hieß es “do wohnt der ond do wohnd der ond do wohnd da Hans ond war d Adler ond do war d Krone“. Natürlich erinnerten sich die ehemaligen Fußballer, wie man sich früher beim Kronenwirt in der Schnapse umgezogen hatte. Von wegen Dusche.
Ein letztes Mal wurde die Hauptstraße unfallfrei überquert, flugs das Sportheim aufgeschlossen und nun ging es nahtlos zum gemütlichen Teil über. Um den gestressten Wirt, der schon mittags einem Herzinfarkt nahe war, weil er den vereinseigenen Geldbeutel vermisste, zu entlasten, wurde zur Abholung an der Theke aufgefordert. Ruck-Zuck war man soweit, dass man einander zuprosten und sich darüber freuen konnte, dass der Tag im wohlig warmen Sportheim und nicht im feuchten muffigen Dobeltal endete. So saßen die Wanderer aus beiden Ortsteilen gemütlich beieinander, nicht da die Gäste und dort die Einheimischen, das war spitze, würde Hans Rosenthal rufen.
Das war spitze, sagen auch die DienstagsWanderer, das sagte auch Organisator Joachim und bedankte sich für die zahlreiche Teilnahme und den gemeinsamen unterhaltsamen Nachmittag. Beim Deißenbauerachtele verlor er etwas das Maß, beim abkassieren der butterlosen Butterbrezeln den Geschäftssinn, denn er verlangte nur den Einkaufspreis ohne jeglichen Aufschlag. Wen wundert’s, dass sein früher Arbeitgeber, bei dem er in verantwortungsvoller Position sein ? Bestes gab, sich nun in Schwierigkeiten befindet. Sei’s drum, es war ein wunderschöner, kameradschaftlicher Nachmittag an dessen Ende das Versprechen gegeben wurde, sich irgendwann wieder zu treffen. Man wünschte sich friedvolle Weihnachten und ein erlebnisreiches Jahr und machte sich auf den Heimweg. Herzlichen Dank an die Organisatoren.
Liebes Christkind, ich wünsche mir ein Plus auf dem Konto – und ein Minus auf der Waage. Bitte nicht wieder verwechseln. So wie letztes Jahr.