Badener und Schwaben gemeinsam auf der Klösterle-Schleife unterwegs.

Dienstag, 03. Juni 2025

Ja so was! Die DienstagsWanderer reisen ins “Badische“ nach Bad Rippoldsau.

Seit dem Zusammenschluss 1952 zwischen Baden und Württemberg necken, verspotten, verhöhnen sie sich und erzählen tiefsinnige Witze über jeweils den Anderen. Da fragt man sich schon, was macht den Unterschied zwischen Schwaben und Badener. Na ja, der liest sich so:

Im Gegensatz zum fleißigen und sparsamen Schwaben ist der Badener gemütlich, genussfreudig, tolerant und großzügig. Laut Badener sei selbst eine badische Beerdigung lustiger als der durchorganisierte Pflichthumor bei der schwäbischen Fasnet. Sei’s drum.

Die badischen Eigenschaften haben sich an diesem tollen Nachmittag mehr als bestätigt. Letztes Jahr waren die Kameraden vom

in Leinstetten auf dem Bänkleweg unterwegs und bei einem Schnaps bei Paul wurde der Kontakt geknüpft. Nun folgte man der Einladung zu einer Wanderung im Wolftal mit gemütlichem Zusammensitzen beim Kiosk am Minigolfplatz. Großes Hallo und herzlicher Empfang durch die Männer um Ulrich. Ja und die hatten bereits die Tische aufgestellt, Teller standen bereit, Kaffeetassen wurden gebracht, die Kanne dazugestellt und dann durfte man zwischen Käsekuchen und kaum zu glauben, Schwarzwälder Kirschtorte wählen. Von den Ehefrauen gebacken, damit die Männer endlich mal wieder aus dem Haus gehen, wie man erfuhr. Herrlich saßen die Kameraden am Ufer der Wolf, die sich gemeinsam mit dem Radweg durchs enge Tal am Platz vorbei schlängelt.

Sitzen bleiben, den Nachmittag genießen, einfach faulenzen, nein, so blieb es nicht. Als Wegzehrung gab es noch einen Kirschlikör, aber dann hieß es:  Aufbruch. Nach wenigen Metern hinein in den Wald und über steile Serpentinen hinauf zum Schießhäusle, einer kleine Hütte, von deren Vorplatz früher bei Festen und Hochzeiten geschossen wurde.

Auf einem schmalen Pfad ging es herrlich am wildromantischen, bewaldeten Steilhang dahin. Nach einem weiteren Aussichtspunkt wurde beim ehemaligen  “Gasthaus zum letzten Gstör “ die Talseite gewechselt. Nun begann der Anstieg hinauf zum Burgbacher Wasserfall. Zuerst erfreuten sich die Wanderer über einen tollen Schnapsbrunnen, erholten sich bei einem Schluck Kirschwasser und dann wurde die letzte Rampe zum Wasserfall gestürmt. Na ja, gestürmt sieht anders aus. Erst nach wiederholten Zurufen und ernsthaften Befehlen quälten sich die letzten, erschöpften Kameraden zum Gruppenfoto noch über die steilen Steinstufen hinauf. Ein Gruppenbild vor so einer gigantischen Kulisse gibt es nicht alle Tage.

Aber zu lange durfte man nicht staunen, denn der höchste Punkt der Wanderung war noch nicht erreicht. “Wir schaffen das“, war die Devise. Als Schwaben bei den Badenern Schwäche zeigen ging  natürlich gar nicht. Und so motiviert wurde auch der letzte Hang hinauf zum Aussichtspunkt gemeistert.

 

Ein traumhaftes Panorama durfte bewundert werden und auch der Gipfelumtrunk wurde nicht vergessen. Eierlikör im Schoko-Waffelbecher, perfekt. Gemütlich ging es dann entspannt am Hang entlang und letztendlich durch eine wunderschöne blühende Wiese hinunter zur Kirche in Bad Rippoldsau.

Alternativ stand auch ein Bus-Taxi bereit, das einen Teil der Gruppe ins Tal zurück brachte. Am Clubheim wurde der größte Durst gestillt und danach ging man gemeinsam über den Steg in das Gasthaus Schlüssel zum Abendessen. Von Erschöpfung war nichts mehr zu spüren. Da die lautstarke Unterhaltung fast in den Ohren schmerzte, wurden die Liederbücher ausgepackt und gesungen. Der Refrain “mein Schabenland oho, mein Heimatland aha“, war vielleicht für die Badener etwas verwunderlich, aber als man zum Abschluss noch gemeinsam voller Inbrunst das Badener Lied schmetterte, da  war die Welt wieder in Ordnung. Bevor man den Heimweg antrat, bedankte sich Organisator Paul bei den Kameraden aus Bad Rippoldsau für einen tollen gemeinsamen Nachmittag, mit der Hoffnung, dass diese Verbindung mit gegenseitigen Besuchen weiter bestehen bleiben soll. Nochmals herzlichen Dank an die Kameraden aus dem Badischen.

Sitzet zwei Badener ond an Schwob am Disch. Froget onier: „Wieso isch denn des Gsicht von dem Schwob so rot agschwolla“? Er hot Spätzle gessa“. „Isch er allergisch“? Noa, es waret di meine“.

Ein Schwabe fällt beim Reparieren des Daches vom Gerüst. Als er am Küchenfenster vorbeirast, ruft er: “Weib, brauchsch heid nix kocha, I äss nochher em Krangahaus!”

Ich werde immer gefragt, ob ich was gegen Badener hätte“, sagt der Württemberger. „Aber ich muss mal deutlich erklären: Das stimmt nicht. Ich habe nix gegen Badener – zumindest nichts, was hilft!“

 

 

 

Eine Antwort auf „Badener und Schwaben gemeinsam auf der Klösterle-Schleife unterwegs.“

  1. Was für ein toller Tag der Schwoba em Badischa. Da lacht der Leserin das Herz und freue mich mit Euch, dass Ihr, wenn auch zeitweise sehr mühsam, kulinarisch und erfreuliche Stunden mit den Badner Freunde hattet. Herzliche Grüße Uschi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Don`t copy text!