75 – Schon wieder hat es einen der DienstagsWanderer getroffen. Einen, der von Anfang an dabei ist, der nur im äußersten Notfall den Dienstag ausfallen lässt, einer der stets mit der Kamera unterwegs ist und versucht, alles im Bild festzuhalten.
Seine Einladung könnte so aussehen:
So ein Schock!
Schon wieder Geburtstag. Ich muss mich erst an die neue Zahl gewöhnen, das geht im Alter ja nicht mehr so schnell. Also feiern wir statt im März
am 02. Juli
Obwohl, eine verspätete Geburtstagsfeier kann genauso schön sein wie eine pünktliche. Und so war es dann auch. Am Dienstag davor war “hitzefrei“ angesagt, aber die Einladung in dieser Woche in den Lohweg in Mettstett konnte man unter keinen Umständen absagen. Und es war sensationell angerichtet. Die Kaffeemaschine schnurrte, ein leckeres Kuchensortiment stand bereit. Christa und Albrecht hatten den Carport zur Gartenterrasse umgebaut. Traumhaft. Einfach nur schön.
Ja und dann fuhr Sohn Bernd mit dem Planwagen vor. „Auf geht’s, rauf auf den Bock“. Das musste man nicht zweimal sagen. Albrecht setzte sich auf den Kutscherplatz, aber statt die Pferde mit den Zügeln zu lenken, dirigierte er den Traktorfahrer per Zuruf hinaus ins freie Feld. Unglaublich.
Das aufziehende Gewitter hatte sich respektvoll verzogen und somit durften die Kameraden den herrlichen Ausblick hinüber zur Schwäbischen Alb, zur Burg Hohenzollern und hinunter nach Dettingen, wo man doch tatsächlich Hermann auf dem Sofa liegen sah oder so ähnlich, genießen.
Gott sei Dank wurde vor dem furchterregenden Abgrund des Steinbruchs rechts abgebogen, die Stadtmitte von Mettstett durchquert, um wieder auf aussichtsreiches Terrain zu gelangen. In der Ferne konnte man den Rottweiler Turm erkennen, über die verschiedenen Ortschaften war man sich nicht so ganz einig. Erst als der Blick ins Glatttal frei wurde, der Kirchturm von Dornhan zu sehen war, rechts davon Fürnsal und davor das Brennholzlager von Ernst, war wieder Einigkeit. Weiter ging es durch den Hardtwald, vorbei am Pflanzenversuchsgelände und an der legendären Hardthütte wieder hinaus in freies Gelände. Erinnerungen an die verflixte Coronazeit wurden wach, als die frustrierten Wanderer selbstverständlich mit vorgeschriebenem Abstand am Waldrand auf Holzstämmen saßen, als Hans auf dem Fahrrad einen Kasten Bier zur Aufmunterung hertransportierte. Ach so, in der Mitte des Planwagens stand doch auch so eine Kiste. “Ein Prosit der Gemütlichkeit“ erklang nicht, denn die besten Sänger waren leider nicht dabei und die restlichen hätten vermutlich die Pferde scheu werden lassen. Inzwischen tuckerte man durch den Leinstetter Stadtteil Kaltenhof und auf dem Heerweg in Richtung Oberiflingen. Vorbei an Roggen- und Gerstefeldern, deren Ähren sich ehrfürchtig vor den DienstagsWanderern verneigten. Vorbei an riesigen Maisfeldern, deren stramme Stauden Spalier standen. Der verblühte Raps schien die Vorbeifahrenden eher zu ignorieren.
Nach der Durchquerung Haidenhof und einem Schlenker in Richtung Dettingen, wo Hermann immer noch auf dem Sofa döste, ging es ein kleines Stück auf dem Jakobsweg, dann über die Prioberger Straße und zurück zum Festplatz. Begeistert und offensichtlich ausgehungert durfte zwischen Fleischkäsweckle, Bauernbratwürsten oder nomol a Fleischkäsweckle gewählt werden. Das Getränkesortiment ließ keine Wünsche offen und so saß man noch lange bei angeregter Unterhaltung mit Albe und Christa gemütlich beieinander. Selbstverständlich war Albrecht wie immer mit der Kamera unterwegs um all die Glücksmomente der DienstagWanderer festzuhalten, um sie später zu veröffentlichen. Bleibt zu hoffen, dass es ihm nicht so geht, wie folgt:
Unterhalten sich zwei Frauen über ihre Eheprobleme.
“Mein Mann hat immer nur seine verrückte Fotografie im Kopf. Gestern habe ich meine Koffer gepackt und bin ausgezogen.”
“Und wie hat er es aufgenommen?”
“Mit Weitwinkel, Blitz und Blende 8!”
Falls doch, werden wir ihm die Kamera wegnehmen, vom Turm herunter werfen und entsorgen. Herzlichen Dank für einen spannenden, wunderschönen Nachmittag.
Wie immer ein super Bericht und ein Lachen und Freude beim Lesen. Mann oder Frau erlebt, als ob man dabei gewesen wäre. Dem Jubilar herzlichen Glückwunsch, es gibt noch schlimmerere Zahlen, aber sie tun echt nicht weh, man ist so alt wie man sich fühlt. Weiterhin viel Freude und Spaß bei den Wanderungen und danach ein toller Bericht. Herzliche Grüße Uschi
Ein toller Bericht über ein schönes Geburtstagsfest.
Herzlichen Glückwunsch Albrecht.
Und alle, die bei dieser tollen Truppe dabei sind, kann man
ebenso beglückwünschen. Immer wieder schöne Erlebnisse in
dieser Gemeinschaft.
Hallo Gerhard
deine Berichte sind immer wieder einfach genial, wenn man die gelesen hat, war man gefühlt dabei, da kommt jedes mal Freude auf und zeichnet dir ein Lachen ins Gesicht. Das muss man gelesen haben.
Vielen herzlichen Dank für alle deine Mühe.
Albrecht