Weil seit langem auch beim Musikverein Leinstetten der Probebetrieb ruht, machte sich die Vorstandschaft Gedanken, wie sich die Musiker mal wieder in gemütlicher Runde treffen könnten. Eine Art Kameradschaftsabend sollte es sein – nur eben coronakonform. So war man sich schnell einig, dass dies nur als virtuelles Treffen im Internet stattfinden könnte.
Getränkegruß als Überraschung vor der Haustür platziert
Zur Einstimmung auf den Kameradschaftsabend bekam jeder Musiker vorab einen Getränkegruß bis vor die Haustür geliefert. Das war gar nicht so einfach, da Musikerinnen zum Teil sogar in Epfendorf und Hochmössingen wohnen. Doch den Vorstandsmitgliedern war kein Weg zu weit und so hatte bis zum Beginn des Meetings jeder sein Kaltgetränk bekommen.
Vor dem eigentlichen Kameradschaftsabend tagte jedoch noch die Vorstandschaft, sozusagen der Testlauf für das Meeting mit allen Musikern. Schließlich müssen auch in Coronazeiten wichtige Entscheidungen getroffen werden. So wurde unter anderem das diesjährige Waldfest Anfang Juli abgesagt. Das zweitägige Vereinsfest erfreut sich bei der Bevölkerung großer Beliebheit und stellt für den Musikverein die Haupteinnahmequelle dar. Doch leider lassen die Vorgaben der Landesregierung solch große Feste nicht zu.
Fast pünktlich begann dann der Kameradschaftsabend. Vorstand Julian Bronner hatte im Voraus ein sogenanntes Zoom-Meeting vorbereitet. Mit Hilfe dieser kostenlosen Video-Plattform konnten nun alle Musiker mittels Laptop, Tablet oder auf dem Handy an der Zusammenkunft teilnehmen. Ein großes Hallo herrschte jedes Mal, wenn wieder ein neuer Musiker auf dem Bildschirm auftauchte. So konnten auch die beiden Studenten Damaris und Vincent von ihrem Studienort Heidelberg aus mitmachen.
Teilnehmer aus Übersee
Ein besonderes Überraschungsmoment war, als sogar Elena Söll beim Kameradschaftsmeeting auftauchte. Schließlich lebt sie seit längerer Zeit schon in den USA und so war die Freude groß, sich nach langer Zeit wieder einmal austauschen zu können. So hatten im Verlauf des Abends 26 Musiker an der Zusammenkunft teilgenommen.
Neben Klatsch und Tratsch hatte Julian Bronner auch noch einige Spiele vorbereitet. So mussten die Musiker Titel und Komponist von eingeblendeten Notenblättern erkennen oder anhand kurzer Tonschnipsel Stücke aus dem Repertoire und bekannte Filmtitel erraten.
Die Zeit verging dabei im Flug und alle Musiker hatten großen Spaß an der virtuellen Zusammenkunft. Auch das Zuprosten ging am Bildschirm erstaunlich einfach und so kam durchaus richtiges Kameradschaftsgefühl auf, obwohl jeder für sich daheim vorm Bildschirm saß. Deshalb wird auch in nächster Zeit nochmals solch eine digitaler Treffpunkt angeboten.
Bis dahin versuchen die Musiker so gut wie es geht, den Verein am Leben zu halten. Jeder übt für sich alleine daheim, um den Ansatz zu trainieren. Für die Schüler der Bläserklasse findet der Einzelunterricht seit Wochen bereits als Online-Unterricht statt. Die beiden professionellen Musiklehrer Andras Bori und Laszlo Papesch können so weiterhin die Kinder ausbilden. Einmal in der Woche würde eigentlich im Rahmen des Musikunterrichts an der Grundschule eine Gesamtprobe stattfinden, was natürlich momentan nicht möglich ist.
Leider ist noch nicht abzusehen, wann ein geordneter Probenunterricht für Blasinstrumente wieder erlaubt sein wird. Momentan steht der Blasmusikverband Baden-Württemberg in enger Verbindung mit der Landesregierung, um hier mögliche Konzepte zu entwickeln.
Wir hoffen auf nachhaltige Lockerungen der Vorschriften durch die Landesregierung und freuen uns schon jetzt auf das erste freiluft Konzert am Pavillion.
Ihr Musikverein “Gut Klang” Leinstetten
Super Bericht, mach weiter so 🙋