April, April………

So, der 1. April ist vorbei.

Ab jetzt lügen wir wieder zweckmäßig und zielführend und nicht nur aus purem Spaß.

Sonja Faber-Schrecklein hatte leider an diesem außergewöhnlichen Datum ihren Besuch bei den DienstagsWanderern kurzfristig abgesagt. Schade.

Dienstag, 02. April

Nach Bettenhausen sollte es gehen. Klaus hatte die Kameraden ins Narrenstüble der Schnecken zum Umtrunk eingeladen. Und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Nur was für einer? Der Einstieg auf dem Bänkleweg ging ja noch, aber der zweite Abschnitt hinauf zum oberen Buchweg war eine Katastrophe. Tiefe, nasse, schmierige Fahrspuren. Fast nicht begehbar. Wo ein Wille…., na ja, irgendwann standen die Wanderer dann doch oben an der Abzweigung. Stollen unter den Schuhen, Hosenbeine verdreckt, durchgeschwitzt, aber trotz allem gut gelaunt. Entspannt ging es dann am Hang entlang zum Fürnsaler Sträßle und die Steige hinunter nach Bettenhausen. Im nassen Gras wurden die Schuhe noch notdürftig gesäubert und somit konnte getrost zum gemütlichen Teil übergegangen werden. Im wohnlichen Narrenstüble durften die Senioren sogar altersgerecht beim Bier zwischen Zimmertemperatur und kalt wählen. Fritz freute sich ganz besonders, dass er wieder mal in seinem früheren Sitzungszimmer residieren durfte. Deshalb wurde ihm auch der Platz am oberen Tischende zugewiesen. Allerdings gingen seine Informationen aus seiner Bürgermeisterzeit völlig unter, denn die Unterhaltungen wurden dermaßen laut geführt, dass man maximal seinen Nebensitzer verstehen konnte.

Bestens versorgt im Narrenstüble der Schnecken.

Inzwischen hatte Elisabeth den Dampfkessel zum Kochen gebracht und endlich wurde es leiser, denn leckere Würste und Wecken wurden serviert. Dann auch noch eine zweite oder gar eine dritte Wurst. Klar, nach so einer anstrengenden Tour da schmeckte es halt und für den Heimweg mussten  ja auch noch Reserven angelegt werden. Nach dem zweiten oder gar dritten Bier war dann auch das Flüssigkeitsdepot gut gefüllt und mit einem Dankschön an Klaus verließ man die gute Stube und es ging mit raumgreifenden Schritten an der Glatt entlang zurück nach Leinstetten.

Dienstag, 09. April

Stadtführung in Rosenfeld.

Rosenfeld? Wie, was, wer? Es war Gotthards Idee. Und es war eine richtig gute Idee. Geführt von seinem ehemaligen Arbeitskollegen Karl-Heinz Leopold lernte man das Städtchen Rosenfeld und seine Geschichte kennen. Am Treffpunkt in der Stadtmitte grüßte schon das Lehner Brauhaus, aber es ging zwei Gassen weiter zum Rathausplatz und somit war man auch schon in der schönen Altstadt von Rosenfeld mit ihren historischen Gebäuden angelangt.

Karl-Heinz begrüßte die Gruppe vor dem neuen Rathaus, in dem er über Jahre hinweg als Ratsmitglied unter anderen auch mit dem in Leinstetten von Fritz ausgebildeten Manfred Benkendorf residierte.

Danach begann er mit seinen hochinteressanten Ausführungen über die historischen, bestens erhaltenen und gepflegten Bauten, die vor Jahrzehnten schon fast zum Abbruch freigegeben waren, dann aber mit der Abwahl des damaligen Bürgermeisters doch noch erhalten blieben.

Das Alte Rathaus gegenüber wurde 1687 erbaut und beherbergt den repräsentativen historischen Sitzungssaal, der in heutiger Zeit als Raum für die standesamtlichen Eheschließungen genutzt wird.

Das Ursulahaus ist vermutlich die Wiege der Ursula von Rosenfeld, der Stammutter der Großherzöge von Baden.

Der imposante Fruchtkasten, ebenfalls in der Frauenberggasse, diente im Mittelalter als Getreidelager für Notzeiten. Heute beherbergt das monumentalste Gebäude der Altstadt das Heinrich-Blickle-Museum.

Die Alte Apotheke, erbaut 1244, ist das älteste, noch erhaltene Steinhaus Süddeutschlands.

Die Alte Gerbe ist ein imposantes Gebäude in der historischen Mömpelgardgasse mit einem gußeisernen Brunnen.

Die Evangelische Stadtkirche in Rosenfeld aus dem 15. Jahrhundert ist eine Saalkirche mit zweigeschossiger Vorhalle, die am Stadteingang gemeinsam mit dem Brunnen ein markantes, weithin sichtbares Zeichen setzt.

Mittelpunkt ist der Marktplatz aus dem 16. Jahrhundert, mit einem von 13 fließenden Brunnen der Stadt.

Das etwa 500 Jahre Alte Spital bietet heute Raum für die Stadtbücherei, den DRK Ortsverein, einen Bürgersaal sowie eine Galerie.

Während des Rundgangs erfuhren die Teilnehmer noch vieles über die ehemalige Reichsstadt, ihre eingeengte Lage, die Stadtmauer, das Bubenhofer Täle, aus dem in früheren Zeiten vierspännig die Postkutsche von Thurn und Taxis hochgezogen werden musste, über das neue Rosenfeld, die Industrieansiedlungen und das neue Wohngebiet.

In den alten Gemäuern des “Backhaus Mahl“ fand natürlich noch die traditionelle Einkehr statt. Danach bedankte sich Organisator Gotthard im Namen der DienstagsWanderer bei Karl-Heinz für die perfekte Stadtführung mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen beim  Pfingstmarkt in Leinstetten.

 

Eine Antwort auf „April, April………“

  1. Hallo Gerhard, wieder zwei tolle anschauliche Berichte, bei denen die Nichtwanderer wenigstens Eindrücke von Euren Erlebnissen bekamen. Nicht schön, die verschmutzten Wanderwege Richtung Bettenhausen. Interessant die Führung durch Rosenfeld, für uns hier eher unbekannt.
    Weiterhin viel Spaß und Freude,
    Eure Ursel

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