Bin im Ruhestand-ich mach alles-entweder später-oder übermorgen-oder gar nicht.

 

Dienstag, 23. April 2024

Schon gar nicht am Dienstagnachmittag, denn da bin ich mit den DienstagsWanderern unterwegs.

Und das Wort “Langeweile“ kennt man da nicht. Nach zwei anstrengenden Auswärtsterminen war eine kleine Tour im Sommerberg angesagt. Leider waren die traditionellen Schnapstankstellen geschlossen, vermutlich wegen der anstehenden Straßensperrung. Trotzdem wurde frohgelaunt in Richtung “Rotes Reis“ gewandert, irgendwann hinaufgewechselt  zum Wittendorfer Sträßle und durch den Staatswald ging’s zurück zum Kapf. Nach einem kurzen Verschnauferle am Grillplatz wollte ein Teil der Wanderer durch das Tricksche Ziegenparadies eine Abkürzung nehmen. Doch mit altersschwachen Gliedern, operierten Hüften und schmerzenden Knien gelang es nicht, den wolfssicheren Zaun zu überwinden. Irgendwo wurde doch noch ein Schlupfloch gefunden und fast gleichzeitig traf man sich wieder in Kaupps guter Fest-Stube. Bernd hatte die Kameraden zur Einkehr eingeladen. Ob man nun einen Platz in der Loge oder im Parkett ergatterte, war völlig egal. Oberkellner Bernd gab sein Bestes. Kaffee und Schwarzwälder Kirschtorte, zum Bier ein leckeres Stück Flammkuchen und zum Finale servierte er Rollschinken im Brotteig und dazu verschiedene Salate. Sterneköchin Anita bescherte den DienstagsWanderern einen unvergesslichen Nachmittag. Herzlichen Dank.

Dienstag, 07. Mai 2024

“Am Dienstag machen wir eine kleine und einfache Wanderung in Dunningen. Auf der Strecke bekommen wir eine Führung in der Christophoruskapelle durch meinen Schulfreund Gerhard Benner; er war einer der Initiatoren für den Bau dieser Kapelle. Nach der Wanderung ist Einkehr im Brauhaus Wehle geplant; Hemme hat uns angemeldet.”

So lautete die Information von Hans Rebholz. Dunningen und wandern, Kapelle? Da war man schon gespannt. Vom Parkplatz in der Dorfmitte musste zuerst die stark befahrene Durchgangsstraße überquert werden. Für Rentner stets ein kleines Abenteuer. Dann ging es bergauf und da stand sie schon, die Kapelle. Nein, es war die falsche. Weiter, vorbei am Natur-Park, den sich die Natur tatsächlich zurückgeholt hatte. Ein Schild – “Sankt Christophorus Kapelle“. Raus aus Dunningen, raus auf die Felder. Und da stand sie dann auch, aber ganz anders als man sie sich vorgestellt hatte.

Auf einem Hügel, der, wie man später erfuhr, früher das Wasserreservoir von Dunningen war. Rundumsicht, zur Schwäbischen Alb, in den Schwarzwald und sogar zum Rottweiler Turm. Wunderschön. Nach wenigen Minuten traf auch der Schulfreund von Hans ein. Im Halbkreis durften die Wanderer in der Kapelle Platz nehmen und Gerhard Benner begann seine Ausführungen mit der Vorstellung der Gemeinde Dunningen, in die im Zuge der Verwaltungsreform in den Siebzigerjahren die Ortschaften Seedorf und Lackendorf  eingegliedert wurden. Humorvoll erzählte er über den Widerstand der Seedorfer, der aber inzwischen einem guten Miteinander gewichen sei.

Überaus spannend und witzig folgte sein Vortrag über die Entstehungsgeschichte der Christophoruskapelle. Diese entstand aus einer Bierlaune heraus, (vermutlich Wehle-Bier, das der Bruder von Franz Vogt damals gebraut hat), durch die Einheirat eines Bayern, die damit verbundenen Wallfahrten nach Altötting und letztendlich durch die Hartnäckigkeit von 15 Männern und einer Frau, die sich dieser Idee, eine Kapelle zu bauen, verschrieben hatten. Amüsant die Aussagen und Einwände der skeptischen Dunninger Bürger, die dann später aber doch zu den begeisterten Bewunderern überliefen.

Auch das Innere der Kapelle, das durch den Rottweiler Künstler Tobias Kammerer gestaltet wurde, war sehr eindrucksvoll. Die Glasfront um den Altar erlaubt den Gläubigen auch während der Messe einen schönen Ausblick in Gottes freie Natur. Nach dem gemeinsamen Singen des Liedes “Großer Gott wir loben dich“ ging es noch hinunter in die Katakomben, in deren Gewölbe jährlich auch Kunstausstellungen stattfinden. Ein letzter Blick zum Glockenturm, ein Gruppenfoto auf der Treppe neben der rustikalen Christophorus Statue und zum Abschied ein Schnäpsle von Lothars Kollegen und Freund.

Vorbei an blühenden Rapsfeldern ging es zurück zum Dorf und unverzüglich hinein in die Braustube Wehle. Mit deftigen Pizzen und Nudelgerichten und wie immer mit angeregter Unterhaltung ging ein toller Nachmittag zu Ende. Herzlichen Dank an Hans und seinen Schulfreund Gerhard Benner.

 

 

 

 

Eine Antwort auf „Bin im Ruhestand-ich mach alles-entweder später-oder übermorgen-oder gar nicht.“

  1. Liebe Dienstagswanderer und Autor Gerhard,
    wieder interessante und tolle Erfahrungen, vor allem mit der Dunninger Kapelle. Die Errichtung einer solchen geht doch auch mal humvorvoll und unter anderen Aspekten.
    Weiterhin viel Spaß und Freude bei Euren Wanderungen,
    Eure Uschi G.

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