Immer am 17. April wurde in den vergangenen Jahren von Bernhard Bronner, (gestorben im April 2018) und Erwin Haibt die Fahne am Denkmal in den Kreuzwiesen in Leinstetten gehisst. Zum Gedenken an die Schlacht und den Tod des Minnesängers Graf Albrecht II. von Hohenberg – Haigerloch vor 822 Jahren.
Nahe der Burgruine Lichtenfels wurde am historischen Ort 1989 ein Denkmalensemble von der Leinstetter Bürgerinitiative errichtet. Ein schöner Zugangsweg geht von der Landesstraße 409 über eine Brücke am Sportplatz vorbei zu diesem Platz. Heute erinnern vor allem Haigerloch, das zu seiner Grafschaft gehörte und ein Sitz der Hohenberger war sowie das Dominikanerkloster auf dem Kirchberg an diesen Minnesänger, dessen Schlacht und Minnegesang in der Großen Heidelberger Liederhandschrift verewigt ist. Zusammen mit seinem Vater und seiner ersten Frau ist er im Kloster Kirchberg beerdigt und die Stadt Rottenburg ist für das dortige ewige Licht zuständig.
Dieser schöne Brauch wird nun von Fritz Peter, welcher sich intensiv mit der Geschichte Leinstettens befasst, Gerlinde Haibt, der Tochter von Erwin Haibt und vielen weiteren Interessierten in einer kleinen jährlichen Feier weitergeführt.
Leider konnte dieses Gedenken aus bekannten Gründen in diesem Jahr nicht durchgeführt werden und so erinnert nachfolgender Bericht an das geschichtliche Ereignis, das Fritz Peter in mehreren Beiträgen über den Grafen Albrecht II von Hohenberg-Haigerloch geschrieben und veröffentlicht hat. Im Buch über die Kleindenkmale im Landkreis Rottweil ist ein großer bebilderter Bericht über das Minnesängerdenkmal in den Kreuzwiesen auf den Seiten 120 bis 124.
Eine Erzählung aus der Leinstetter Chronik von 1864 durch Pfarrer Throm lautet:
„In den Chroniken des Martinus Minorita, des Ottocar, des Konrad von Ammenhausen (anno 1337) wird erzählt, daß in der Nähe von Leinstetten eine Schlacht zwischen Graf Albert II. von Hohenberg und Herzog Otto von Bayern stattgefunden habe. Als nemlich Albrecht von Oesterrreich gegen den abgesezten Deutschen König Adolf von Nassau zog, kam Otto von Bayern Lezterem zu Hilfe mit 300 Rittern. Albert von Hohenberg beschloß nun dem Herzog Otto den Weg ins Kinzigthal zu Adolfs Heer abzuschneiden. Er machte in aller Eile seine Dienstleute beritten und bewaffnete auch Bauern aus seiner Grafschaft, so daß er Otto durch die Zahl, aber nicht die Tüchtigkeit der Mannschaft, überlegen war.Dieß einsehend wollte er die Baiern bei Nacht überfallen, allein sein Plan wurde verrathen, „Die Baiern waren wohl bereit“. Albert war ein Ritter, wie man vor, noch seither nicht wüßte“ sagt der Chronist Ottocar.Einen solchen Mann zu überwältigen, mußte viel blut kosten.
Viele Hohenberger Ritter flohen „wie Hunde, denen man Blasen mit Bohnen gefüllt an die Schwänze gebunden hat“, nur die Bauern hielten Stand und scharten sich um Albert. Als dieser endlich zum Tod verwundet vom Schlachtroß sank, suchten sie ihn zu retten und stachen viele baierische Ritter nieder, mußten aber ihr Tun schwer büßen, denn die Baiern sammelten sich, drangen auf sie und machten über 200 Mann nieder. Im Ganzen sollen gegen 500 Mann gefallen sein. Es war am 17. April 1298.Wo dieses Blutbad vorfiel, ist nicht mit Gewißheit anzugeben. Der Chronist Martinus, de ein Schwabe, also wohl mit dieser Gegend vertraut war, berichtet kurz: „Comes Albertus de Hohenberg apuet Linstetin cum CC viris interiit“ ein anderer Chronist sagt „ fuit occifus juxta castrum Linstetten, d.h. in der Nähe von der Burg Leinstetten.
Heute wissen wir sicher, dass dies die Kreuzwiesen nahe der Burg waren, denn schon bei einem Kaufvertrag der von Lichtenfels 100 Jahre später wurde ein Grundstück in den Kreuzwiesen erwähnt.“ (von Fritz Peter).
Am 1. Juli 1989 wurden von den Mitgliedern der Fördergemeinschafteine Erinnerungstafel, ein Gedenkstein und 3 Steinkreuze unter Leitung von Lehrer Hans Saile, Feuerwehrkommandant a.D. Bernhard Bronner und Schreinermeister Erwin Haibt errichtet und feierlich eingeweiht. Das Denkmal ist in der Nähe des Sportplatzes in Leinstetten zu finden. Ein Foto erinnert an die Feier im vergangenen Jahr.
Frage: ist dieser ALBERT II. identisch mit dem Minnesänger ALBRECHT von HOHENBERG, dem auch die Burg WIESNECK im Dreisamtal gehörte? Nikolaus vGayling, 79117 Schloss Ebnet bei Freiburg, Tel 01786677005