Endlich wieder eine unbeschwerte Einkehr.

Dienstag, 05. April 2022

Wanderung in 24 Höfe.

Die letzten Wanderungen fanden coronabedingt ihren Abschluss im Freien. Einmal saß man gemütlich um den Mettstetter Turm, ein zweites Mal idyllisch am Türnentalsee bei Fürnsal. Schön war’s!

Diese Woche fuhr man gemeinsam nach 24 Höfe zum Parkplatz am Trollenberg. Gewappnet mit Hut, warmer Mütze, Handschuhen und Winterjacke wurde auf der alten 24 Höfe-Straße an der ehemaligen Volksschule vorbeigewandert. Ja, da kamen die Erinnerungen an Volksschulzeiten, an Klassenräume, in denen vier Klassen gemeinsam unterrichtet wurden, in denen der Lehrer Ungehorsam mit Hosenspannis oder Tatzen bestrafte. Man musste den Hocker selber aus der Ecke holen, sich bäuchlings drauflegen und dann zischte der Stock gnadenlos auf den Allerwertesten. Kein Wunder, dass Walters Schulkamerad schon vor Schulbeginn ein Handtuch in die Hose stopfte, weil er genau wusste, was passiert. Heute undenkbar.

Auch am umgebauten Rathaus dachte man an früher, als noch in jedem Dorf ein Bürgermeister mit seiner Schreiberin residierte, ein Fronmeister das Dorf sauber hielt und der Schütz die amtlichen Nachrichten mit seiner Handglocke ankündigte. Mit den Eingemeindungen sollte alles besser, einfacher, kostengünstiger werden. Und heute? Okay, das war im letzten Jahrhundert, vor 60/70 Jahren.

Vorbei an der Fahrsportsattlerei ging es gemütlich hinüber nach Romishorn. Auch das Sühnekreuz am Wegesrand gab wieder Grund zur Diskussion. Sollte man nun der ersten oder der zweiten Variante Glauben schenken. Nachdem Landwirt Hans erklärte, was ein Pflugsech überhaupt ist, neigte man eher zur zweiten Version.

Was wohl der Wahrheit entspricht?

Obwohl man auf überwiegend ebenem Terrain unterwegs war, wurde ein Ruhebänkle sehnsüchtig erwartet. Und da stand es und da saßen sie dann, der Hermann und der Lothar und waren nicht mehr dazu zu bewegen, weiter zu wandern. „Mir fendet d Weg au ohne eich, laufet nau zuo“.

In der Ruhe liegt die Kraft.

Na dann, bis später. Stunden später entdeckte man aus weiter Ferne zwei Punkte am Horizont, einen roten und einen gelben, die sich langsam vorwärts bewegten. Von Lebensretter Fritz wurden die Kameraden kurz vor dem unvermeidlichen Erschöpfungstod im Straßengraben neben den blühenden Schlüsselblumen mit dem Auto abgeholt.

Trotz Blumen kein schöner Platz zum Abliegen.

Somit konnte man doch noch entspannt zur Einkehr im Gasthaus Adler nach  Wälde fahren. Auch hier fühlte man sich wieder um zig Jahre zurückversetzt. Ein urgemütliche Gastraum wie anno dazumal, die Wirtsleute wie immer äußerst freundlich. Da sich auch die Rentnergruppe aus Dornhan eingefunden hatte, war die Stube fast bis auf den letzten Stuhl gefüllt. Wie immer waren die Kernstädter beim Einkehren einen Schritt voraus, allerdings bei der Wanderstrecke, beim Durchhaltevermögen und bei der Lautstärke sind sie den DienstagsWanderern bei Weitem unterlegen. So soll es auch bleiben.

Eine Antwort auf „Endlich wieder eine unbeschwerte Einkehr.“

  1. Freue mich für Euch und dazu die Erinnerungen an Früher. War streng, aber auch gut so!
    Weiterhin viele schöne Wanderungen mit tollen Berichten,
    Ursel G.

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