Die DienstagsWanderer auf Schlechtwettertour.

 

Wittendorf und Mettstett.

Vor Kurzem wurden die wöchentlichen Wanderungen wegen unerträglicher Hitze abgesagt. Letzte und diese Woche gab es Gewitter-, Sturm- und Orkanwarnung. Aber schon wieder eine Absage hätte eine mittlere Katastrophe bedeutet. Hausarrest, Hausarbeit, keine frische Luft, verharren im Depressionskämmerlein. Nein, all das wollte man nicht riskieren.

Dienstag, 25. Juli 2023

Mit dem Wettergott haben die DienstagsWanderer seit Jahren einen Wohlwollensvertrag abgeschlossen.

Spätestens zehn Minuten vor 14:00 Uhr hörte deshalb der Regen auf, verschwanden die Gewitterwolken. Auch diverse Wetter-Apps versprachen einige Stunden regenfrei, also machte man sich frohgelaunt auf den Weg zum Fischersee in Wittendorf. An der neugestalteten Feuerstelle auf dem Kapf die erste Verschnaufpause. Durch den Staatswald ging es gemütlich dahin. Nicht sehr lange. Donnergrollen, Regentropfen, Gewitter. Nicht ungefährlich, dabei im Wald unterwegs zu sein. Deutlich waren die Spuren des letzten Sturms zu sehen, wobei eine quer über den Weg liegende Tanne die Wanderer zu sportlicher Höchstleistung zwang.

Mutig wurde weitergewandert bis es dann durchs Gestrüpp sacksteil zum See hinunter ging. Nässe und für künstliche Hüftgelenke zu hohe Trittstufen verlangten nochmals volle Konzentration und den Mut, sich vom Kameraden helfen zu lassen. Ungern, man will ja keine Schwäche zugeben. Freudig wurden die Wanderer von Fischerhüttenwirt Rudi empfangen. Auf der Veranda zu sitzen, mit herrlichem Blick auf den See, war leider wetterbedingt nicht möglich, aber auch drinnen war es gemütlich und unterhaltsam.

Zeitig war klar, dass man den Heimweg nicht zu Fuß antreten wird, sondern durch Abholung. Somit konnte getrost noch ein Bier oder Viertele bestellt und (über den Durst?) getrunken werden, bevor man durch die Frauentaxis abgeholt wurde.

Dienstag, 01. August

Auch an diesem Tag war Dauerregen und Sturm angekündigt. Ebenfalls angekündigt war aber auch hoher Besuch aus der Schweiz. Erich und Elfi waren zu Gast bei Leutes. Viele der DienstagsWanderer kennen Erich durch gemeinsame, erlebnisreiche Berg- und Radtouren. Irgendwie musste ein Treffen mit Erich organisiert werden. Am Mettstetter Turm sitzen war nicht möglich, aber da gab es ja noch das Küferstüble. Aloisia und Walter stimmten spontan zu und so war, egal mit welchen Wetterkapriolen der Dienstagnachmittag aufwarten würde, zumindest die Einkehr gesichert.

Schön, wieder einmal mit Erich unterwegs.

Pünktlich trafen sich die Wanderer an der Halle in Mettstett und, wen wundert’s, von den angekündigten Regenschauern und Stürmböen keine Spur. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel. Ganz herzlich wurde Erich von den Kameraden begrüßt und dann bat Albrecht zum Aufbruch. Trotz idealem Wanderwetter wurde eine kurze, aber aussichtsreiche Strecke gewählt. Die Burg Hohenzollern, der Albtrauf, ja fast konnte man das Berner Oberland erkennen. Oder waren es die Wolken, die sich am Mettstetter Himmel aufbauten?

Vom Prioberg her kam ein Traktor, der die Männer ins Staunen versetzte. War es nun ein Waldbesitzer, der seine vom Sturm zerrissenen Bäume nach Hause transportierte oder war es die Mettstetter Feldwegkehrmaschine?

Die Mettstetter Feldwegkehrmaschine!

Ein Rennradler quälte sich den Berg herauf. Es war Dauerstrampler Martin, der freudestrahlend berichtete, dass er es endlich geschafft hat, ab Chur mit dem Rad hinauf ins schweizerische Juf zu fahren, das behauptet, das höchstgelegene ganzjährig bewohnte Dorf in Europa zu sein. Eine nette Begegnung.

Ein kleines Stück durchs Dorf, vorbei am neu gestalteten Dorfplatz,  den, so die Meinung einiger Betrachter, doch ein wenig Grün, ein schöner Baum oder eine blühende Pflanze, sicherlich aufwerten würde. Von der Moderne ins letzte Jahrhundert zurückversetzt wurde man beim Betreten des Küferstübles. Alles liebevoll dekoriert mit landwirtschaftlichen Geräten, die den Bauern früher die Arbeit zu bewältigen halfen. Vieles war den DienstagsWanderern noch aus Kindheitstagen bekannt, was die nächste Generation sicherlich nicht mehr behaupten kann.

Nahtlos ging’s zum gemütlichen Teil über und dazu gehörte endlich mal wieder das gemeinsame Singen. Nach anfänglichem Suchen der richtigen Tonlage schallte es dann klangvoll über die Dächer von Mettstett. Durch Erich wurden viele Erinnerungen wach, an Hüttenabende in den Bergen, an gemeinsames Singen mit Einheimischen auf dem Wanderweg Strada Alta, bei dem deren Lieblingslied “La Montanara“ durchs Dorf schallte, an einen Abend am Gardasee, wo man bei Rita mit dem Lied “Mein kleiner grüner Kaktus“ die Gäste begeisterte. Erinnerungen an zahlreiche Bergtouren, erlebnisreich, anstrengend, grandios. Unvergesslich. Schön war, dass viele Kameraden die Gelegenheit nutzen, um Erich “Hallo” zu sagen, mit ihm ein Schwätzle zu halten und Anekdoten auszutauschen. Zu guter Letzt gesellten sich auch Agnes und Erichs Frau Elfi zu der Gruppe. Während sich Agnes beim Küchenpersonal nützlich machte, wurde Elfi mit in die Unterhaltungen einbezogen, war sie doch sehr oft bei den großen Wanderungen mit dabei.

Mit der Hoffnung auf  einen zurückkehrenden Sommer, auf schöne Dienstagnachmittage und erlebnisreiche Wanderungen verließ man nach und nach das gemütliche Küferstüble mit der Hoffnung irgendwann wieder kommen zu dürfen. Herzlichen Dank an die Gastgeber Aloisia und Walter.

 

 

Eine Antwort auf „Die DienstagsWanderer auf Schlechtwettertour.“

  1. Hallo an die Wanderer,
    was für ein Wechsel, zuerst die Hitze, dann die Unwetter und gefühlte Kälte. Aber Ihr habt Euch alle tapfer geschlagen und die Belohnung in den warmen Gaststuben hat Euch entschädigt.
    Gebt die Hoffnung nicht auf, es wird bald besser,
    herzlichst Eure Ursel

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