Zum zweiten Mal auf dem Sieben-Täler-Premiumweg.

 

Wasser gibt dem Ochsen Kraft…Und Heilwasser?

Dienstag, 05. September

Wieder war eine etwas längere Anfahrt notwendig, aber die DienstagsWanderer mussten es nicht bereuen. Herrliches Wanderwetter, eine grandiose Streckenführung und elf gutgelaunte Kameraden am  Startpunkt in Bad Niedernau bei der Römerquelle. Diese Quelle ist eine Heilwasserquelle, deren Wasser besonders die Funktion von Magen und Darm anregen soll. Also, so dachten sich die Wanderer, werden wir erst nach Abschluss der Tour davon trinken.

Der Kreislauf  wurde schon nach wenigen Metern angeregt, denn der Anstieg hinauf zum Schlossberg war recht steil. Durch wilden Laubwald schlängelte sich der Pfad am Hang hinauf. Fast oben ein Zeltpavillon, eine junge Frau, prima, das musste eine Verpflegungsstation für verschwitzte Rentner sein. Weit gefehlt. Die Dame war beschäftigt mit dem Ausgraben alter Mauerreste rund um den Schlossberg. Nein, dafür blieb den Wanderern keine Zeit, denn Wanderführer Bruno war bereits wieder außer Sichtweite und man durfte ja den Anschluss nicht verpassen. Gut, erfahrene Spurenleser konnten sich bei genauem Betrachten des Bergpfades an dem von Bruno losgetretenem Gestein, an den Löchern vom Einsatz seiner Wanderstöcke und an den feuchten Flecken, die seine Schweißtropfen hinterließen, durchaus orientieren.

Auch der Wanderführer musste schwitzen.

Irgendwann war der Anstieg zu Ende, Bruno wieder eingeholt und ein herrlicher Blick nach Weiler und zur Burg Weiler wurde frei. Es wäre ein Wunder, wenn Fritz nicht auch zu diesem Dorf eine geschichtliche Information bereit hätte. So soll es diese Ansiedlung bereits vor der Stadt Rottenburg gegeben haben.

Der Beschilderung folgend wurde eine kleine Hochebene überquert, wobei die Sicht zur Burg Hohenzollern wieder einmal für Diskussionen sorgte. “Des ka gar net sei, des isch doch kein Kegel  – du hosch kei Ahnung – des isch wahrscheinlich Burg Sigmaringen – henta dra isch de Gräbelesberg, do waret mir doch esrt“. Gott sei Dank gibt es Google, auch bei der älteren Generation. Flott ging es dann hinunter ins Katzenbachtal, vorbei an der Niedernauer Höhle und traumhaft schön am Bächle entlang. Am Steinbrückle baten die  Fotografen zum Gruppenfoto.

Ein wenig mehr straucheln, Hemme wäre im Bächle gelegen und Manne wäre ein sensationeller Schnappschuss gelungen. Am Einstieg zur Wolfschlucht galt es nochmals einige Höhenmeter zu überwinden. Was folgte, war ein entspanntes Gehen auf einem schönen Grat und dann ein grandioser Abstieg durch die Schlucht.

Von Wölfen weit und breit keine Spur, aber auch so war der Abstieg nicht ungefährlich. Steile, unförmige Stufen, feuchte Tritte, lose Steine, umgestürzte Bäume, es war fast hochalpines Gelände. Und trotzdem waren alle begeistert und mit Freude unterwegs. Am Ende der Schlucht dann das Quellhaus des angeblich so heilsamen Wassers. Vor Jahren durfte man  hier nach der schweißtreibenden Wanderung seinen Durst löschen. Und jetzt? Was für eine Schande, jetzt steht da nur noch ein Getränkeautomat, was soll man davon halten. Bad Niedernau, Römerquelle, Heilquelle?!

Zur Einkehr fuhren die DienstagsWanderer nach Remmingsheim in die Brauereigaststätte Krone. Auf Quellwasser wurde bewusst verzichtet, wäre ja auch eine Sünde in einer Brauereiwirtschaft. Für die Ausgehungerten wurde Wurstsalat, Putenschnitzel oder was auch immer serviert, für die Süßen gab es Eisvariationen und die Durstigen bestellten ein zweites Getränk. Remmingsheim war nicht jedem bekannt. Wo einordnen, wie die Gegend bezeichnen? „Zum Gäu gehört das nicht“, behauptete Bruno, der es eigentlich wissen müsste. „Doch“, behauptete die Wirtin. Er: „I bin vo Baisingen“. Sie: „Jo, des isch sObergäu“. Disput beendet. Egal, es war wieder ein schöner Nachmittag. Nach dem Traufweg bei Hossingen war es dieses Mal der Früchte-Traufweg bei Bad Niedernau. Weitere sind in der Planung, trauf könnt ihr wetten.

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