Dienstag, 14. Januar 2020
Es fehlte nur noch die “Schöne Heimbachtälerin“.
Die DienstagsWanderer starteten diese Woche mit dem Bus. Wenn es auch makaber klingt, die Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall zu sterben, ist 40 Mal höher als beim Bus. Also, warum nicht? Und sowieso, es denkt ja keiner an Verabschiedung, denn dann müsste der auf die Dienstagstouren verzichten und von da oben zuschauen, wie die Kameraden die Welt erobern, nein, das kann’s nicht sein.
Um die richtigen Karten und die günstigsten Preise für 13 Rentner zu lösen, sollte man schon studiert haben. Günstig war letztendlich die 5er Karte. Aber 3×5 = 15. Ja dann können in Bettenhausen noch zwei Mann zusteigen. Da standen dann aber vier. Okay, vier halbe Portionen ergab zwei ganze und so fuhr man vergnügt auf der Schneckenpanoramastraße nach Fürnsal und weiter nach Dornhan. ZOB – zentraler Omnibusbahnhof. Nochmals zwei Kameraden reihten sich ein und los ging’s in Richtung Oberhart. Aber zuerst musste die Hauptstraße überquert werden. Na ja, böse Zungen behaupten, dass Rentner im Notfall überfahren werden dürfen. Dazu kam es fast. Da der von H-P Hoferer dringend geforderte Zebrastreifen noch eine Illusion ist, wurde einzeln oder in kleinen Gruppen trotz heranfahrender Autos unter Lebensgefahr die Fahrbahn überquert. Danach ging es entspannt dahin. Auch ein aufgeweichter, mit Pfützen übersäter Waldweg war kein Hindernis um zur Poche bei Fluorn, wie die Bruderhausdiakonie der Stiftung Gustav Werner genannt wird, zu gelangen.
Somit war das Heimbachtal erreicht. Auf dem Erlebnispfad, der diese Bezeichnung durchaus verdient, wurde die Gruppe von drei neugierigen Alpakas beäugt.
An der Klangorgel ertönte die Melodie der “Schönen Heimbachtälerin“. Ansatzweise, mit viel Fantasie. Die Spuren, die fleißige Biber hinterlassen hatten, die waren eindeutig. Die Nager scheinen sich hier sehr wohl zu fühlen. Es wurde dann streckenweise unwegsam und wildromantisch.
Schön, wie sich der junge Heimbach durch die Talauen schlängelt, ab und zu auch einen kleinen Tümpel speist. Ein bemoostes Steinbrückle gestattet den Wechsel zur anderen Talseite.
Dort stand ein kapitaler Hirsch (Bild unten wohlgemerkt) mit mächtigem Geweih, der sich reglos vor seinen Kühen positioniert hatte und keinen Blick von den seltsamen Hirschen am jenseitigen Ufer ließ. Ein Prachtkerl.
Der Bachlauf wurde verlassen und man folgte dem alten Kanal, der direkt zur früheren Erzwaschanlage und späterem Sägewerk führte. Die ersten Häuser von Römlinsdorf waren zu sehen. Oben am Hang. Also, nochmals dranbleiben, an die Einkehr denken.
Am Nabel der Welt war dann fast alles angeschrieben, nur nicht die Weinstube. War auch nicht nötig, denn Wanderführer Bruno hatte bereits Witterung aufgenommen und ließ sich durch nichts mehr aufhalten.
Die Stube war geheizt. Nach einer Tischverlängerung fanden alle einen Platz. Hans-Dieter hatte sich umgehäst, also trockenes Häs angezogen und so konnte man zum gemütlichen Teil übergehen. Bei der Weinauswahl entschloss sich Hans für, na was wohl, einen Lemberger, trocken natürlich. Ohne wenn und aber, einfach nur Lemberger. Und der schmeckte auch den Kameraden, der war bestens temperiert, der wurde ständig nachgefüllt. Vom Fass in die Flasche, von der Flasche in das Glas. Nach einer anstrengenden Busfahrt und einer neun Kilometer langen Wanderung da bekommt man(n) auch Hunger. Und wie. Schwäbischer Wurstsalat, Bratwurstbrät, angemachter Schwartenmagen und Hausmacherplatte mit ohne Käse. Alles wurde aufgetischt. Einfach herrlich. Der Wirt und sein Helfer Reinhold gaben ihr Bestes. Nach Einbruch der Dunkelheit wurden die Frauen-Taxis gerufen und die Damen zum Umtrunk eingeladen, der allerdings nicht aus Lemberger bestand. Auch sie gaben ihr Bestes und kutschierten die Männer sicher nach Hause.
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Ich hab die Lösung:
Marianne – Kaffeekanne
Wieder eine tolle Wanderung, wenn auch etwas beschwerlich über schmutzige “Gefilde”! Schön, daß die Leser immer wenigstens über den Bericht “dabei sein” können.
Herzlichst Uschi