Starkregen – auch davon ließen sich die DienstagsWanderer nicht aufhalten.

Dienstag, 14. März 2023

Abfahrt 13.00 Uhr. Trotz Dauerregen und Wetter-App-Prognose “Rötenberg 97,5 % Regenwahrscheinlichkeit”, fuhren 13 unverzagte Wanderer, vorbei am Kahlschlag Heimbachtal, über Busenweiler und Peterzell nach Rötenberg.

Auf dem Parkplatz beim Friedhof, obwohl da noch lange keiner hin möchte, zeigte sich die erste Wolkenlücke. Die Schlechtwetterfront zog in Richtung Aichhalden ab und somit war eine Abkürzung oder eine direkte Einkehr kein Thema mehr. Auf dem mit einem “K“ hervorragend ausgeschilderten Klimaweg ging es über einen Wiesenweg hinunter zum Rötenbächle. Dieses konnte man über eine Steinplatte gefahrlos überqueren. Nach Eintritt in den Wald folgte man der Bezeichnung “Romantischer Weg“ und stieg auf einem steilen Pfad hinunter zum Bächle. „Bravo, dass ihr euch bei diesem Wetter auf Wandertour begebt“, konnte man mit etwas Fantasie dem tosenden Wassers entnehmen.

Herrlich ging es dahin. Vorbei an einer knorrigen Tanne, an bemoosten alten Ästen, in gebückter Haltung unter einer umgefallenen Esche hindurch und vorbei an einem ehemaligen Stauwehr, dessen Reste traurig vor sich hinrosten, ging es tatsächlich wildromantisch bergab. Über feuchte Wurzeln, steile Stufen und über eine alte Steinbrücke wanderte die Gruppe begeistert talwärts bis zur Heidelbeermühle.

Nun musste die Hauptstraße überquert und ein Anstieg hinauf auf die Höhe bewältigt werden. Irgendwo im Unterholz glaubte man die Stimme von Hermann zu hören: „Geschieht euch grad recht, ich liege bequem auf meinem Sofa!“. „Fauler Sack“, hallte es von den Tannengipfeln. Das obligatorische Gruppenfoto wurde an einer “Holzbeig“ gemacht. Die Aufforderung, sich oben drauf zu setzen, wurde leider ignoriert, aber auch so gaben die Kameraden ein gutes Bild ab (zum Glück keine Nahaufnahme). Insgesamt sieben Tafeln gab es, die an verschiedenen Stationen zum Innehalten und Nachdenken einluden. Themen waren Wasser, Energie, Verkehr, Wald, Landwirtschaft, Ernährung und Bauen sowie Wohnen. Vorbei am Rotzenbrunnen ging es nun, mit herrlichen Ausblicken hinüber nach Reutin, Peterzell und Hönweiler, am Waldrand entlang wieder in Richtung Bach-Altenberg.

Beim Christlesbauernhof  bestaunte man eine 600 Jahre alte Eiche und lauschte den Informationen von Historiker Fritz, der erzählte, dass die kleinen Ortsteile Bach-Altenberg ihre Kinder nicht nach Rötenberg auf die Schule schicken wollten und sich deshalb eine eigene Schule bauten. Das fehlende Geld, also wurde auch schon früher falsch kalkuliert, steuerte Hofgutsbesitzer Trick aus Hönweiler bei. Danach durchquerte man nochmals eine Senke und kämpfte sich mit letzter Kraft gegen den aufkommenden Hurrikan den Hang hinauf  bis zum Ortseingang. S’Cafe war glücklicherweise geöffnet. Dieses Cafe war früher die von Fritz beschriebene Schule und so saßen die DienstagsWanderer genau so aufmerksam im ehemaligen Klassenzimmer wie sie früher die Schulbank gedrückt haben. Statt Pausenbrot gab es selbstgebackenen Kuchen.

Bienenstich, Kirschtorte, Stracciatella-Torte, Käsekuchen. Natürlich wurde auch Kaffee serviert und sichtlich genossen, da durch die Abwesenheit von Bruno niemand mit seinen bösartigen Kommentaren den Kameraden den Appetit verdarb. Lehrer Hans unterbrach auch nicht die angeregte Unterhaltung, sondern ließ der Klasse freien Lauf. Somit fühlten sich alle sauwohl, zumal Albrecht auch noch eine Geburtstagsrunde ausgab. Draußen bogen sich die Äste im Wind, drinnen wurde noch die eine oder andere Halbe gestemmt, ein Schorle oder Achtele getrunken und auch ohne die  Pausensirene war dann irgendwann die “Schulstunde“ zu Ende. Nachdem der Rektor Wirt das Schulgeld kassiert hatte, brachten die Schultaxis die Kameraden wieder nach Hause. Scheeee war’s.

Eine Antwort auf „Starkregen – auch davon ließen sich die DienstagsWanderer nicht aufhalten.“

  1. Lieber Gerhard,
    mal wieder eine tolle Beschreibung, Du würdest für diesen Aufsatz eine glatte 1 bekommen, was die Lehrer sicher gerne bestätigen werden. Was es doch hier in der Nähe alles gibt und es kann nur empfohlen werden, diese Tour einmal zu gehen. Viel Spaß weiterhin und Grüße Uschi

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