Draufgänger oder Traufgänger.

 

DienstagsWanderer

Traufgänger (heute) oder Draufgänger (früher)?

Dienstag, 22. August 2023

Egal, es war eine tolle, aber auch anstrengende Tour.

Dass natürlich bei 33 Grad Hitze von den Frauen sorgenvolle Bemerkungen kamen, war klar: Spennet ihr – muass des sei – wia kann mer au – oder wie Fritz erzählte, seine Tochter, die Krankenschwester, würde ihm das verbieten. Ganz unrecht hatten sie ja alle nicht, denn es stand die Traufgang-Tour “Hossinger Leiter“ auf dem Programm.3,5 Stunden Gehzeit, 458 Höhenmeter, 9 Kilometer Länge. So die Ansage. Gestartet wurde an der Traufganghütte Brunnental bei Balingen/Laufen. Wanderführer Bruno, wie immer professionell vorbereitet, gab die Richtung an. Vom schattigen Parkplatz hinaus in die pralle Sonne, puuuh.

Glücklicherweise nicht sehr lange, denn der schattenspendende Wald war bereits in Sichtweite. Und so war es durchaus angenehm, obwohl es die erste steile Rampe zu erklimmen galt. Wolfgang, vermutlich von einer Alb-Hornisse gestochen, setzte sich von der Gruppe ab. Na, ja, er gehört ja schließlich zu der jüngeren Generation. Der “Alte Fritz“ war da schon etwas ausgeglichener unterwegs. Erstaunlich, mit welchem Ehrgeiz er auch die steilsten Passagen meisterte. Plötzlich musste vom Waldweg auf einen steilen Pfad abgebogen werden. Unter herrlichen Laubbäumen, unter einer steilen Felswand führte dieser hinein in eine wildromantische Schlucht. Konzentriertes Gehen war angesagt, denn rechts ging es  fast senkrecht in die Tiefe. Dann endlich die eisernen Stufen der “Hossinger Leiter“, die sich an die Felswand schmiegten und die glücklicherweise auch mit einem Geländer gesichert waren. Über Gitterroste, Betonstufen und Wurzeln schraubten sich die Wanderer am Bächlein hinauf, genossen die märchenhafte Umgebung und durften dann endlich auf einer Ruhebank einen Schluck aus der Trinkflasche nehmen. Die Wanderhütte mit elf Gläsern Bier auf der Theke, auf die Bruno hinzeigte, war leider eine Fata Morgana. Vespern durfte man auch nicht: „Nix da, do gohts no weiter nuff“.

Sein Tonfall duldete keine Widerrede. Somit wurde nochmals eine Rampe überwunden und tatsächlich ein wunderschöner Vesperplatz an einer Feuerstelle erreicht. Mahlzeit. Geschafft. Jetzt ein Fleischkäsweckle vom Küblermetzger, das wär’s. Aber auch so musste keiner Hunger leiden, was an den dicken Backen deutlich zu sehen war.

Endlich Vesper!

So gestärkt ging es dann weiter zum Gräbelesberg. Mit fantastischen Ausblicken von der Traufkante wurde man für den schweißtreibenden Aufstieg belohnt.

Beeindruckt und begeistert spürte man nichts von Hitze oder drückender Schwüle. Ein Lüftchen wehte stets übers Plateau und im Schatten des Waldes war es eh recht angenehm. Durch beste Beschilderung und Brunos Führung endete die Gräbelesbergumrundung. Und nun ging es plötzlich sacksteil talwärts. Schotter, Wurzeln, Steine, ausgeschwemmte Wasserrinnen, nein das war kein Vergnügen. Aber auch das brachten die Wanderer hinter sich und mehr oder weniger geschafft, erreichten alle die leider dienstags nicht bewirtete Brunnentalhütte am Parkplatz.

Im Ständle in Fischingen wurde dann mit Weizenbier und Apelschorle der Flüssigkeitsverlust wieder ausgeglichen. Weizenbier, dazu ein Eisbecher mit Erdbeereis und Sahne, gefolgt von einem Wurstsalat, ein echtes Epfendorfer Wanderermenü? So endete eine traumhafte DienstagsWanderertour. Schön war’s, beeindruckend war’s.

 

 

 

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