Hüttenzauber oder von Hütte zu Hütte

Zwei perfekte Nachmittage.

Dienstag, 30. Januar

Gutes Wetter, gut aufgelegte Kameraden, was konnte da noch schief gehen? Über den Bentweg wurde gemütlich durchs fast frühlingshafte Glatttal gewandert. Nach kurzem Anstieg ging es am Hang entlang in Richtung Bettenhausen. Und was für ein Zufall. Kurz vor dem zweiten Anstieg stand ein Tischlein bei Kamerad Klaus auf der Terrasse und was für eine Freude, als Elisabeth ein Tablett mit übergroßen Schnapsgläsern und zwei Flaschen herausreichte.

Zum Glück schenkte Klaus sehr sorgfältig nur bis zum ersten Eichzeichen ein. Perfekt. Und dazu gab es noch herzhaftes, herrlich schmeckendes Gebäck. Nochmals perfekt.

So stand man vergnügt in der wärmenden Sonne, konnte hinunterblicken ins Naturschutzgebiet “Alter Stausee“ Bettenhausen oder hinüber an den Steilhang, an dem man sich über die seltsame Anpflanzungsmethode eines Waldbesitzers wunderte.

Elanvoll ging es weiter hinauf in die Riesen und gemütlich auf der Zielgeraden zur Skilift-Talstation im Grieß. Hüttenwirt Siegfried hatte alles bestens vorbereitet. Na ja, es wurde dann schon recht eng in der Bude. Die Heizung war auf Vollgas gestellt, was auch deutlich zu riechen war. Durchlüften war angesagt oder sich draußen an der frischen Luft aufhalten. Auf dem Grill stand heißes Wasser zum Bier aufwärmen, im Grill lagen sorgfältig eingeschnittene Rote Würste. Und dann noch die Aussage von Siegfried: „ Das erste Bier ist dann von mir“. Perfekt.

Dicke und von Rauch und Gas geschwängerte Hüttenluft.

Neuwanderer “Peter der Dritte“ spendierte ebenfalls eine Runde und so wurde es wieder einmal ein geselliger, unterhaltsamer Nachmittag. Selbstverständlich wurden fast nur aktuelle Themen diskutiert, unter anderen die eventuelle Neueinführung der Wehrpflicht, was Erinnerungen an die eigene Bundeswehrzeit weckte. Wobei natürlich  die gegenseitigen Spottreime über Heer, Luftwaffe und Marine nicht ausblieben. Dass man den Sani auch Sanitöter nannte, das war bekannt, dass er aber auch laut Paul, der es ja wissen muss, Jenseitsmechaniker genannt wurde, war schon etwas makaber. Nachdem Siegfried nach langem Hin und Her und fragen und abzählen und Messer aufklappen und zuklappen und nochmals abzählen sich endlich entschloss, die restlichen Würste einfach aufzulegen, war das Freibier aufgebraucht und man genehmigte sich noch………

Alles hat ein Ende und nochmals ging es gedanklich zurück zur Bundeswehr. Hemme stimmte ein Lied an und im Nu wurde in Marschformation durchs Oberdorf marschiert. Dabei war offensichtlich, dass man lange nicht geübt hatte, denn so unterwegs zu sein, hätte für jeden mindestens drei Wochenenden Kaserenaufenthalt bedeutet. Somit werden sich die DienstagsWanderer überlegen, ob vielleicht statt wandern einmal im Monat Formalausbildung stattfinden sollte. Perfekt.

Dienstag, 06. Februar

Auf einen erneuten Hüttenbesuch durften sich die DienstagsWanderer freuen. Was letzte Woche noch im Skigebiet stattfand, setzte sich diese Woche in der Après-Skihütte im Oberdorf fort. Uli hatte zum Kuttelnessen eingeladen. Zuvor wurde natürlich gewandert. Diese Woche wurde auf die andere Talseite gewechselt. Auf dem Bänkleweg bergauf und rüber zur Ruine Lichtenfels.

Spannende Erzählungen von Fritz.

Wie so oft wusste Historiker Fritz interessantes über die früheren Besitzer der Burg und die Herren von Leinstetten zu berichten. Weiter folgte man dem Bänkleweg, überquerte die Glatt und durch die Kreuzwiesen wurde die Perle des Glatttals erreicht. Die Steige hoch, die Stiege hoch und schon saß man in der urgemütlichen Skihütte. Katja und Uli standen bereit und ruck-zuck konnten die DienstagsWanderer miteinander anstoßen. Ehrengast Hans Schlenker war extra aus Rottweil angereist um seine alten Schäflein wieder zu sehen. „Ihr könnet jetzt au beichta“, hieß es dann. Das hätte man früher wissen sollen. So hatten doch die Meisten ihren Beichtzettel vergessen und die lange Liste der Sünden in Gedanken, Worten und Werken kann man halt im Rentenalter nicht mehr so einfach auswendig aufsagen.

Lauter Kapazitäten: Pfarrer, Bürgermeister, Lehrer und der Hüttenwirt.

Mahlzeit. Den Kuttelnverschmähern wurden Herrgottsbscheißerle serviert und dann zog endlich der Duft von Bratkartoffeln durch die Stube. Randvolle Teller mit schmackhaften Kutteln durften genossen werden, dazu noch eine Scheibe Brot aus Uli’s Backstube. Wanderer, was willst du mehr? Nachschlag! Auch dieser Wunsch wurde großzügig erfüllt. Herzlichen Dank für die Einladung und dem Abschiedsgruß von Uli “kommet au wieder“ werden die DienstagsWanderer gerne nachkommen.

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